Beispiele normaler Endomorphismen.
- Unitäre und orthogonale Abbildungen. Für diese gilt $$\phi^*\phi=\phi\phi^*=\mathrm{id}.$$ Bezüglich ON-Basen werden diese dargestellt durch Matrizen, welche den Gleichungen $A^*A=AA^*=\mathbb I$ genügen.
- Selbstadjungierte Abbildungen, für die gilt $\phi=\phi^*$. Bezüglich ON-Basen werden diese durch Matrizen dargestellt, welche der Gleichung $A^*=A$ genügen. Das heißt, die Matrizen sind im reellen Falle symmetrisch, im komplexen Fall hermitesch.
- Antiselbstadjungierte Abbildungen, für die gilt $\phi=-\phi^*$. Bezüglich ON-Basen werden diese durch schief-symmetrische Matrizen, bzw. durch schief-hermitesche Matrizen dargestellt.
Die Tatsache, dass normale Endomorphismen komplexer Vektorräume eine ON-Basis von Eigenvektoren besitzen, lässt sich unmittelbar übersetzen in Aussagen über entsprechende Matrizen:
Korollar. Es sei $A$ eine quadratische Matrix mit komplexen Einträgen. In folgenden Fällen existiert jeweils eine unitäre Matrix $U$, so dass $U^*AU$ diagonal ist:
Beweis. Im ersten Fall ist $U^*AU$ ebenfalls unitär. Die Spalten bilden also eine ON-Basis von $\mathbb C^n$. Daraus folgt die Behauptung. Im zweiten Fall stimmen die Eigenwerte der durch $A$ beschriebenen Abbildung mit ihren komplex Konjugierten überein, sind also reell. Im dritten Fall sind die Eigenwerte der durch $A$ beschriebenen Abbildung die Negativen von der durch $A^*$ beschriebenen, sind also rein imaginär.
qed.
Die entsprechenden Konsequenzen im Falle reeller Vektorräume sind etwas umständlicher zu formulieren, aber ebenso offensichtlich.
Korollar. Es sei $A$ eine quadratische Matrix mit reellen Einträgen.
Beweis. Im ersten Fall ist $T^*AT$ ebenfalls orthogonal und von der Gestalt wie im Satz über normale Endomorphismen euklidischer Vektorräume erläutert. Da die Spalten in dieser Matrix eine ON-Basis von $\mathbb R^n$ bilden, sind die Matrizen notwendig von der behaupteten Gestalt. Im zweiten Fall ist die reelle Matrix $T^{-1}AT$ aus dem Satz symmetrisch. Es können also keine der nicht-symmetrischen $2\times 2$-Matrizen in der Diagonale auftreten. Im dritten Fall ist die reelle Matrix $T^{-1}AT$ nach dem Satz schiefsymmetrisch. Die Einträge in der Diagonale sind also alle gleich Null.
&A_1&&&\\
&& \ddots&&\\
&&&\ddots&\\
&&&&&A_k
\end{pmatrix} ist. Man sagt $A$ sei in $O(n)$ konjugiert zu einer Matrix dieser Form. Hier ist $D$ eine quadratische Diagonalmatrix mit Elementen $\pm 1$ auf der Diagonalen und jedes $A_j$ ist eine $2\times 2$-Drehmatrix der Form $$\begin{pmatrix}\cos\phi_j&\sin\phi_j\\-\sin\phi_j&\cos\phi_j\end{pmatrix}.$$
&&&& \ddots&\\
&&& &&B_k
\end{pmatrix} mit Nullen und schief-symmetrischen $2\times 2$-Matrizen $B_j$ entlang der Diagonalen.
qed.